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Am Anfang war – Vertrauen.
Mit Texten Sicherheit schaffen.
Sie sitzen beim Tee und lesen einen Artikel über die topologische Quantenfeldtheorie. Ihr Fachwissen dazu ist null. Und doch haben Sie am Ende des Textes (falls Sie es bis zum Ende schaffen!) eine Haltung zu dem Autor oder der Autorin – positiv oder negativ.
Dafür müssen Sie sich nicht in dem Fach auskennen und dafür müssen Sie einen Verfasser nicht persönlich kennen. Das Gefühl entsteht durch Inhalte und Schreibstil.
Wie Sie es schaffen, mit Ihren Texten Vertrauen aufzubauen und Sicherheit zu vermitteln, lesen Sie in 6 Kapiteln:
✓ Schreiben Sie verständlich.
✓ Bleiben Sie ehrlich.
✓ Formulieren Sie konkret.
✓ Halten Sie den gleichen Stil.
✓ Strukturieren Sie Ihre Texte.
✓ Nutzen Sie die Wirkung von Worten.
Herzlich Willkommen!
Gute Texte laden ein.
Schlechte Texte sind wie alte, langweilige Schilder vor großartigen Geschäften. Egal, wie hochwertig die Angebote in dem Geschäft sind – Menschen gehen nicht rein, wenn sie nicht erkennen, dass es drinnen echte Raritäten zu kaufen gibt! Sie fühlen sich nicht angesprochen oder gar eingeladen.
Die Schilder unserer digitalen Welt sind Fachartikel, Newsletter, Webseitentexte, Blogbeiträge, PPT-Präsentationen, ...
Gute Texte wirken einladend und überzeugen mich. Lesen Sie in diesem Artikel, welche 3 Faktoren hierfür grundlegend sind:
1. Absicht
2. Zielgruppe
3. Lesbarkeit
Der Dunning-Kruger-Effekt
Die psychologische Wirkung von Wörtern
Sensitivity Reading
Auf den Subtext achten
Details mit Wirkung
Komplizierte Inhalte? So formulieren Sie flüssig und leicht.
Am Anfang war – Vertrauen
Wie Sie mit Texten Sicherheit vermitteln
Sie sitzen beim Tee und lesen einen Artikel über die topologische Quantenfeldtheorie. Ihr Fachwissen dazu ist null. Und doch haben Sie am Ende des Textes (falls Sie es bis zum Ende schaffen!) eine Haltung zu dem Autor oder der Autorin – positiv oder negativ.
Dafür müssen Sie sich nicht in dem Fach auskennen und dafür müssen Sie einen Verfasser nicht persönlich kennen. Das Gefühl entsteht durch Inhalte und Schreibstil.
Wie Sie es schaffen, mit Ihren Texten Vertrauen aufzubauen und Sicherheit zu vermitteln, lesen Sie in 6 Kapiteln. Viel Spaß beim Lesen!
1. Schreiben Sie klar und verständlich.
Warum ist das wichtig?
Weil sonst vermutlich niemand liest, was Sie schreiben.
Kompliziert dargestellte und schwer verständliche Inhalte schaffen sofort Distanz. Und wenn sie überhaupt gelesen werden, machen sie eher misstrauisch.
Klare, verständliche Sätze sind eines der wichtigsten Werkzeuge, um Vertrauen zu gewinnen – und oft auch, um überhaupt gelesen zu werden!
Der folgende Satz stand auf der Webseite einer Supervisorin und ist ein gutes Beispiel für unverständlichen Stil:
"Die psychologische Reflexion des professionellen Verhaltens in helfenden und pädagogischen Berufen, kann mit Hilfe einer Supervisorin, einzeln oder im Team, angegangen werden."
Ich kenne diese Frau persönlich und würde sie jederzeit weiterempfehlen. Dieser Satz jedoch enthält alles, was Sie besser vermeiden:
Was Sie besser vermeiden.
Überflüssige Informationen.
Die "Reflexion des professionellen Verhaltens" ist per Definition eine Supervision. Dass diese "mithilfe einer Supervisorin" angegangen wird, ergibt sich dann von selbst.
Schwache Verben
Verben drücken aus, was passiert. Diese 'Tu-Wörter' bringen Energie und Handlung in einen Satz und mit den richtigen Verben macht das Lesen sofort mehr Spaß. In unserem Beispiel finden wir das Verb erst am Ende des Satzes. Wenn wir schon erschöpft sind, vom Lesen des Anfangs: „kann … angegangen werden.“ - klingt kraftlos.
Nominalisierung
Wenn aus einem Verb (Tuwort) oder einem Adjektiv (Wiewort) ein Nomen (Hauptwort) gemacht wird, nennt man das Nominalisierung. Diese Art zu schreiben ist beliebt im Amtsdeutsch und leider auch auf Webseiten.
Sie erkennen den Nominalstil, wenn Wörter auf -ion, -ung, -keit oder -heit enden. In unserem Beispielsatz von oben lesen wir über die "Reflexion des beruflichen Handelns". Aus dem Verb "reflektieren" wurde das Nomen "Reflexion". Das geht auch mit Adjektiven. Dann lesen wir von der "Schönheit des Baumes" statt vom "schönen Baum",
Beim Schreiben haben wir das Gefühl, damit professioneller zu klingen. Beim Lesen wird es dadurch jedoch holpriger. Und Menschen, die schlau klingen wollen - machen oft erstmal misstrauisch.
Verben beschreiben was gemacht wird. Das macht Aussagen nicht nur lebendiger – sie werden dadurch klarer und verständlicher.
Drei Komma- und ein Rechtschreibfehler in einem Satz
Ich finde Kommafehler grundsätzlich nicht schlimm. Nicht jeder kennt sich mit den komplizierten Kommaregeln aus. Heutzutage sind Rechtschreib-, Komma- und Grammatikfehler im Text jedoch leicht zu vermeiden. Viele Programme überprüfen Texte in Sekundenschnelle. Wenn in einem einzigen Satz trotzdem so viele Fehler stecken, entsteht ein Gefühl. Das Gefühl, dass es dem Autor oder der Autorin egal war. Und das macht keinen guten Eindruck.
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Vorschlag, wie der oben gennannte Satz verständlicher wird:
"In einer Supervision reflektieren Sie Ihr berufliches Handeln – einzeln oder im Team.“
Oder als Aufforderung:
"Reflektieren Sie Ihr berufliches Handeln in einer Supervision - einzeln oder im Team."
So funktioniert´s:
Streichen Sie überflüssige Informationen
Die meisten Menschen haben wenig Zeit zum Lesen. Vermeiden Sie es daher, bereits klare Inhalte erneut zu erklären und suchen Sie nach überflüssigen Wörtern. Stellt ein Wort eine wirklich neue Information bereit? Wenn nicht, streichen Sie es.
"Ich unterstütze Sie dabei, Ihr Potenzial zu entfalten." statt "Ich unterstütze Sie dabei, Ihre eigenen Potenziale zu entfalten und weiterzuentwickeln."
"Innovationen" statt "neue Innovationen"
"Verbesserungen" statt "positive Verbesserungen".
Nutzen Sie starke Verben und Adjektive
Machen Sie es den Lesenden leicht und verwenden Sie aussagekräftige Verben:
"Der Text ist klar und verständlich" anstatt "Die Klarheit und Verständlichkeit des Textes".
"Das gehen wir an" anstatt "das kann angegangen werden".
"einfach" statt "Einfachheit",
"effektiv" statt "Effektivität".
Suchen Sie gezielt nach Wörtern, die mit -ion, -ung, -keit oder -heit enden und versuchen Sie, diese durch Verben oder Adjektive zu ersetzen.
Überprüfen Sie Rechtschreibung und Grammatik.
2. Bleiben Sie ehrlich
Warum ist das wichtig?
Wahrscheinlich bringt es manchmal kurzfristige Vorteile, wenn Positives übertrieben und Negatives weggelassen wird. Echte Mogeleien erkennen die meisten Menschen jedoch früher oder später. Und dann kann das dem Vertrauen dauerhaft schaden.
Besser, man kann sich darauf verlassen, dass Sie ehrlich bleiben.
Was Sie besser vermeiden:
Superlative werden selten geglaubt.
Wenn Sie die beste Therapie, die einzige Lösung oder den schnellsten Weg zum Glück versprechen, werden Sie schnell unglaubwürdig.
Sicher gibt es Menschen, bei denen Superlative gut ankommen. Aber die meisten entscheiden sich nicht für das lauteste, sondern für das ehrlichste Angebot. Zumindest wenn es um Therapie, Beratung und Training geht.
Unangenehmes verheimlichen
Vertrauen verschwindet so schnell, wie es gekommen ist. Eine Ausbildungsbeschreibung, die nicht erwähnt, welche Zusatzkosten entstehen, mag zunächst besser klingen – riskiert jedoch den Verlust von bereits gewonnenem Vertrauen.
So funktioniert´s:
Zeigen statt behaupten
Zeigen Sie Ihre Kompetenzen, ohne großartig zu übertreiben. Erzählen Sie von realen Erfolgen – anstatt zu behaupten, Ihre Methode sei die beste. Punkten Sie mit überzeugenden Argumenten – statt zu behaupten Sie haben die alles erklärende Theorie erstellt.
Informieren Sie nachvollziehbar und transparent
Informieren Sie auch über Kosten, mögliche Herausforderungen und Schwachstellen Ihres Angebotes oder Ihrer Arbeiten. Damit zeigen Sie Selbstbewusstsein - Sie haben ja immer noch viel zu bieten! Und Sie wertschätzen die Lesenden als ebenbürtige Partner und Partnerinnen, die informiert und nicht getäuscht werden möchten.
3. Formulieren Sie konkret
Warum ist das wichtig:
Konkrete Aussagen sind eindeutig. Sie beinhalten Details, werden dadurch nachvollziehbar und können (theoretisch) überprüft werden. Grundsätzlich sehen Menschen Details als Zeichen dafür, dass jemand die Wahrheit sagt. Unspezifische Formulierungen, die alles und nichts bedeuten können, machen misstrauisch.
Was Sie besser vermeiden:
Allgemeine, vage Formulierungen wie zum Beispiel:
„Ich stehe Führungskräften zur Seite, um neue Wege zu gestalten.“
Diese Aussage lässt viel Spielraum für Interpretationen und kann alles Mögliche bedeuten. Lesende bekommen keine Orientierung und keinen Halt.
So funktioniert´s:
Formulieren Sie konkret und überprüfbar
"Ich stütze mich auf 13 Jahre Erfahrung in der Umsetzung von Achtsamkeitstrainings", klingt glaubwürdiger als "Ich verfüge über umfangreiches Wissen zum Thema Achtsamkeit".
Nehmen Sie die Lesenden mit
Begründen und erklären Sie Ihre Aussagen, bereichern Sie sie mit Beispielen. So können die Lesenden Ihre Gedankengänge mitverfolgen. Das fühlt sich ehrlich an und verbindet – fast, als würde man gemeinsam denken.
Schreiben Sie detailreich
Detailreichtum erhöht die Glaubwürdigkeit. Das erforschte die Kognitionspsychologie schon vor langer Zeit. Menschen, die Ihre Texte lesen, wissen das intuitiv: Um etwas präzise und detailliert zu beschreiben, muss man es wirklich verstanden haben.
4. Bleiben Sie bei einem Stil
Wenn Sie langfristig überzeugen wollen – bleiben Sie konsistent im Sprachstil und im Tonfall. Das heißt nicht, dass Sie immer das Gleiche schreiben sollen – es geht darum, eine bestimmte Art zu schreiben beizubehalten:
Sie möchten als kreativ wahrgenommen werden? Dann zeigen Sie Ihren originellen Schreibstil auch in Ihren Mails. Sie möchten als Experte oder Expertin gesehen werden? Dann bleiben Sie bei einem seriösen Stil. Gleich, ob Newsletter oder Fachartikel.
Ein konsistenter Schreibstil sorgt für Vorhersehbarkeit und Verstehbarkeit – beides entscheidende Faktoren für das Erleben von Vertrauen.
5. Strukturieren Sie Ihre Texte
Ordnung ist das halbe Leben. Ein klar strukturierter Text erleichtert es den Lesenden, Inhalte zu verstehen und als geordnet wahrzunehmen. Und die meisten Menschen fühlen sich sicherer, wenn Dinge geordnet sind und sie den Überblick haben.
6. Nutzen Sie die Wirkung von Worten
Manche Worte sind besonders geeignet, Emotionen auszulösen. Sogenannte Powerwörter! Vielleicht streuen Sie hier und da ein Powerwort in Ihren Text ein?
Hier eine kleine Auswahl von Powerwörtern, die Sicherheit vermitteln:
Bewährt. Geprüft. Sicher. Garantie. Verlässlich. Ausgezeichnet. Professionell. Zuverlässig. Klar. Erprobt. Wertvoll. Exklusiv, Kostbar. Getestet. Transparent. Offen. Garantiert. Partner.
Wichtig ist die richtige Dosierung:
"Wir texten mit Qualität." vermittelt Sicherheit. "Die Qualität unseres wertvollen Textes ist bewährt zuverlässig." macht eher misstrauisch.
Checkliste
- Schreiben Sie klar und verständlich – vermeiden Sie komplizierte oder verschachtelte Sätze.
- Vermeiden Sie Übertreibungen, Superlative und leere Versprechungen.
- Bleiben Sie ehrlich und transparent.
- Zeigen Sie Kompetenz, ohne zu prahlen – nutzen Sie z. B. Kundenstimmen oder reale Erfolgsgeschichten.
- Schreiben Sie konkret, nachvollziehbar und detailreich.
- Bleiben Sie im Stil und Tonfall Ihrer Texte konsistent.
- Strukturieren Sie Ihre Texte, damit Lesende sich orientieren können.
- Setzen Sie gezielt und dosiert Powerwörter ein, die Vertrauen und Sicherheit vermitteln.
Die Verlässlichkeit der obigen, exklusiven Inhalte ist wissenschaftlich geprüft und garantiert sicher bewiesen ;-):
- Kruger, J., & Dunning, D. (1999).
Unskilled and unaware of it: How difficulties in recognizing one's own incompetence lead to inflated self-assessments. - Studie von Alter & Oppenheimer (2009). Ergebnis: Wörter, die leicht zu lesen und zu verstehen sind, wirken glaubwürdiger.
- Studie: Hansen & Wänke (2010). Ergebnis: Konkrete, bildhafte Sprache („Wir haben 350 Teilnehmende erfolgreich trainiert“) wird eher geglaubt als abstrakte Aussagen („Wir haben viele Menschen unterstützt“).
- Studie: Cialdini (2006), Influence: The Psychology of Persuasion. Ergebnis: Menschen vertrauen eher, wenn sie das Gefühl haben, dass der andere etwas offenlegt oder zurückgibt. Bedeutung: Wörter wie „offen“, „transparent“, „ehrlich“ und konkrete Offenbarungen („So setzen sich unsere Preise zusammen…“) sind vertrauensfördernd.
Herzlich Willkommen!
Gute Texte laden ein
Schlechte Texte sind wie alte, langweilige Schilder vor großartigen Geschäften. Egal, wie hochwertig die Angebote in dem Geschäft sind – Menschen gehen nicht rein, wenn sie nicht erkennen, dass es drinnen echte Raritäten zu kaufen gibt! Sie fühlen sich nicht angesprochen oder gar eingeladen.
Die Schilder unserer digitalen Welt sind Fachartikel, Newsletter, Webseitentexte, Blogbeiträge, PPT-Präsentationen, ...
Gute Texte wirken einladend und überzeugen mich. Lesen Sie in diesem Artikel, welche 3 Faktoren hierfür grundlegend sind. Viel Spaß beim Lesen!
1. Absicht
Gute Texte bewirken etwas
Sie wollen mit dem, was Sie schreiben, etwas bewirken, oder? Sie wollen begeistern, Interesse wecken, informieren, Kunden gewinnen, als Expertin angesehen werden, ...
Passen Sie Ihren Schreibstil an.
Oft machen wir es intuitiv: Wenn wir eine gute Note für die Hausarbeit möchten, schreiben wir klar und argumentieren stringent. Wenn wir eine Trauergruppe ankündigen, formulieren wir vermutlich weicher. Und um einen Workshop zu bewerben, versuchen wir motivierend und lebendig zu klingen.
Besser als intuitiv ist bewusst und konkret. Fragen Sie sich, bevor Sie anfangen zu schreiben, was Sie mit Ihrem Text erreichen wollen. Dann, welcher Schreibstil dazu passt - und dann erst fangen Sie an zu schreiben.
Halten Sie sich nicht an jede Schreibregel
Das Internet ist voll mit Tipps für gute Texte und besseres Schreiben:
Vermeiden Sie Fremdwörter, formulieren Sie kurz und knackig, streichen Sie alle Füllwörter und noch viele mehr. Das meiste ist sehr hilfreich, passt aber nicht immer.
Wenn Sie einen wissenschaftlichen Artikel veröffentlichen oder wenn Menschen Ihre Arbeit lesen, die viel Fachwissen mitbringen, - können Sie natürlich Fach- und Fremdwörter benutzen. Wahrscheinlich nutzt Ihnen das mehr, als es schadet.
Wenn Sie ein tiefes Verständnis für etwas schaffen möchten oder Sie eine Methode philosophisch betrachten, - verzichten Sie auf kurz & knackig. Schreiben Sie länger und ausführlicher.
Selbst die unerwünschten Füllwörter können Ihnen helfen. Füllwörter lassen Sätze natürlicher klingen. Wie gesprochen. Das funktioniert richtig gut! Und sie lassen Aussagen milder oder weicher klingen.
"Ich sag Ihnen mal, warum", klingt natürlicher als "Ich sag Ihnen warum". "Rufen Sie einfach an", klingt einladender als "Rufen Sie an". "Sie dürfen ruhig auch zweifeln", klingt milder als "Sie dürfen zweifeln"
2. Zielgruppe
Gute Texte gefallen nicht allen
Ein guter Text ist mehr als schön geschriebene Sätze. Ein guter Text kommt bei einer Zielgruppe an und bewirkt etwas. Dafür müssen Sie Ihre Zielgruppe kennen und den Schreibstil darauf ausrichten.
Klar, empathisch, formell oder kreativ? Du oder Sie? Unterschiedliche Menschen erreichen Sie mit unterschiedlichen Tönen.
Wessen Sprache sprechen Sie?
Wen genau, wollen Sie erreichen?
Wie alt sind diese Menschen, welchen Beruf haben sie, welcher Generation gehören sie an, wie sprechen sie, wie möchten sie angesprochen werden, ...
Je mehr Merkmale Ihrer Zielgruppe Sie kennen, desto besser können Sie darauf eingehen.
Wie viel Vorwissen zum Thema ist vorhanden und wie viel Zeit zum Lesen?
Manchmal ist es besser, wenig zu erklären und sich auf die Kernaussagen zu fokussieren - und manchmal eben nicht.
Verleugnen Sie nicht Ihren eigenen Stil!
Ein bisschen ist es wie in einem guten Gespräch: Sie bleiben achtsam für die Bedürfnisse und Besonderheiten Ihres Gegenübers. Und Sie bleiben achtsam für sich selbst.
Menschen, die nicht professionell schreiben haben ohnehin meist viel mit ihrer Zielgruppe gemeinsam. Das macht es leichter. 25-jährige Männer bieten selten Coachings für Frauen Ü-50 an. Und jemand der über Achtsamkeit schreibt, versteht hoffentlich warum Menschen Ruhe suchen.
3. Lesbarkeit
Gute Texte werden gerne gelesen
Egal, wie wichtig die Inhalte sind - wenn es niemand liest, war die Arbeit umsonst. Hier meine Tipps zum Thema Lesbarkeit:
Wie flüssig ist der Text zu lesen und wie verständlich sind die Inhalte?
Die wenigsten Menschen haben Lust, einen Satz 3-mal zu lesen um ihn zu verstehen. Egal warum. Ob komplizierter Inhalt oder ungünstiger Satzbau.
Leider ist das gerade bei Experten-Texten nicht immer leicht zu vermeiden. Denn je komplexer ein Inhalt ist, desto größer wird die Gefahr von langen, unverständlichen Schachtelsätzen. Und manchmal braucht es viele Anläufe, bis eine Formulierung trifft.
Schreibende sind Ihren Texten sehr nahe und wissen, was sie sagen wollen. Daher fällt es ihnen oft nicht auf, wenn etwas schwer zu lesen und zu verstehen ist.
Mein Tipp: Suchen Sie Testleser im Bekanntenkreis und bitten Sie um ein ehrliches Feedback: Wie flüssig ist der Text zu lesen und wie verständlich sind die Inhalte.
Denn: „Einer muss sich quälen – entweder der Autor oder der Leser.“, der Schreibprofi Wolf Schneider hat es perfekt formuliert.
Interessieren die Inhalte?
Das ist schon fast trivial - aber haben Sie wirklich etwas, für Ihre Zielgruppe interessantes, mitzuteilen? Oder schreiben Sie den Newsletter, weil alle einen schreiben? Interessiert es Ihre potentiellen Klienten und Klientinnen, dass Sie gerne Baseball spielen? Dann schreiben Sie darüber. Sonst nicht.
Sind mir der Autor oder die Autorin sympathisch?
Sympathiepunkte bekommen Sie, wenn die Lesenden sich gesehen und verstanden fühlen. Wenn sie persönlich angesprochen werden. Und wenn jemand wirklich etwas zu sagen hat - und nicht einfach nur schreibt.
Vor einigen Monaten habe ich einen Bericht zum Thema KI-Texte gesehen. Darin stellte eine Person (ich weiß leider nicht mehr wer!) die Frage:
"Warum sollte ich mir die Mühe machen, einen Text zu lesen, wenn sich niemand die Mühe macht, ihn zu schreiben?"
Natürlich ging es dabei um literarische Texte - und doch finde ich: Das hat was!